Netzwerk zum Schutz von Journalist*innen und Medien weltweit

Hannah-Arendt-Initiative

Wir sind ein Netzwerk zivilgesellschaftlicher Organisationen, das auf Initiative und mit Mitteln des Auswärtigen Amtes und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefährdete Journalist*innen weltweit bei ihrer wichtigen Arbeit schützt und unterstützt. Schwerpunktmäßig richtet sich die Initiative derzeit an Journalistinnen und Journalisten aus Russland, Belarus, Ukraine, Afghanistan, Myanmar, Sudan und Mittelamerika.

Projekte der Hannah-Arendt-Initiative beinhalten zum Beispiel Trainingsmaßnahmen, regionale Stipendienprogramme und Exil-Journalismus-Zentren in Drittländern sowie entsprechende Maßnahmen im Exil in Deutschland.  

Partnerorganisationen dieses Schutzprogramms sind unter anderem die DW Akademie, der European Fund for Journalism in Exile (JX Fund), MiCT – Media in Cooperation and Transition und das European Centre for Press and Media Freedom (ECPMF). 

Das Programm ist dem Gebot der Staatsferne und der staatlichen Neutralität verpflichtet. Die Förderung erfolgt allein nach meinungsneutralen Kriterien und durch unabhängige Jurys, auf die staatlicherseits kein Einfluss genommen wird. 

Aktuelles aus den Projekten
A photographer holds a placard with the hashtag #They Will Not Silence Us, during a sit-in by journalists and members of the Guatemalan Civil Society against the threat to freedom of expression and the criminal prosecution of communicators, outside court in Guatemala City on March 4, 2023
Ein Zentrum für Exiljournalist*innen in Costa Rica

Die DW Akademie und ihr Partner in Costa Rica, das Institut für Presse- und Meinungsfreiheit (IPLEX), eröffneten die „Casa para el Periodismo Libre“ – ein Haus für freien Journalismus.

Hier geht’s zur Pressemitteilung.

„Wir beschlossen zu gehen, solange wir noch konnten“

Ein russischer Journalist im Exil und Teilnehmer am Projekt Space for Freedom der DW Akademie spricht über die Angst, als Journalist ins Visier genommen zu werden und darüber, warum er Russland verlassen hat sowie über den psychologischen Tribut des Lebens im Exil.

Hier geht’s zum Video in englischer Sprache.

 

Ein Mann interviewt eine Frau vor Publikum.
Schnell, flexibel, koordiniert: Hilfen für bedrohte Medienschaffende

Auf dem Global Media Forum der DW in Bonn hat die Hannah-Arendt-Initiative ihre Arbeitsansätze zum Schutz von Medienschaffenden weltweit vorgestellt. Eine Talkrunde lieferte Einblicke, wie sie Journalist*innen unterstützt – etwa unter Kriegsbedingungen oder im Exil.

Hier geht’s zum Bericht.

Baerbock: Hannah-Arendt-Initiative gibt Journalist*innen Raum

Dass freier Journalismus weltweit unter Druck stehe, betonte Außenministerin Annalena Baerbock in ihrer Rede auf dem Global Media Forum 2024 in Bonn. Unabhängige Stimmen stärke die Hannah-Arendt-Initiative mit ihrem Einsatz im Gefährdungsfall.

Hier geht’s zur vollständigen Rede.

Berichtenswertes der Netzwerkpartner
MiCT eröffnet Exile Media Hub Brandenburg

Ein Wohnort für geflüchtete Medienschaffende und ein passgenaues Bildungsprogramm: Der neue Exile Media Hub Brandenburg von MiCT setzt sich zum Ziel, die Bereiche Leben und Arbeiten schon in der ersten Zeit des Exils zu verknüpfen.

Hier geht’s zur Pressemitteilung.

JX Fund: Studie zur afghanischen Exil-Medienlandschaft

Afghanische Medienschaffende zeigen im Exil ihre Widerstandskraft und Hingabe zu ihrem Beruf. Viele verließen das Land nach der Machtübernahme der Taliban 2021. Eine Studie liefert Einblicke in die Entwicklung der Exilmedienlandschaft.

Hier geht’s zur Studie auf Englisch.

Projekte

DW Akademie: Space for Freedom

Die Projekte von Space for Freedom der DW Akademie und lokalen Partnerorganisationen eröffnen Journalist*innen sowie Medien im Exil neue Perspektiven.

Ziel ist, die berufliche Existenz von Medienschaffenden aus Afghanistan, Belarus, Russland und Mittelamerika, die in Exilländer geflüchtet sind, zu sichern. Gleichzeitig werden Strukturen und Ressourcen aufgebaut, um die unabhängige Berichterstattung durch Exiljournalist*innen und Exilmedien aufrechtzuerhalten.

Weitere Informationen:

Projekte

European Centre for Press and Media Freedom: Voices of Ukraine

Members of the media covering Russia's war on Ukraine in Kyiv (Kiev) Ukraine, March 14, 2022.

Das European Centre for Press and Media Freedom (ECPMF) unterstützt seit Beginn der großflächigen Invasion der Ukraine ukrainische Medien, um die kontinuierliche Arbeit der Journalisten zu gewährleisten und um zur Stärkung des unabhängigen Journalismus beizutragen.

Das Programm „Voices of Ukraine“ bietet Unterstützung durch Nothilfezuschüsse, Technik, Versicherungen für Journalisten an der Front, Schulungen, Kurzzeit- und Langzeitresidenzen sowie spezielle Unterstützung für Journalistinnen und bei Publikationen.

Weitere Informationen:

Projekte

JX Fund: Wiederaufbau von Redaktionsstrukturen im Exil

Der JX Fund hilft Medienschaffenden mit einem umfassenden Programm unmittelbar nach ihrer Flucht aus Kriegs- und Krisengebieten schnell und flexibel dabei, ihre Arbeit weiterzuführen.

Er stärkt unabhängige Medien im Exil auch über eine Phase akuter Aufmerksamkeit hinaus durch den nachhaltigen Aufbau neuer Redaktionsstrukturen, damit sie mit ihren Inhalten ihr Publikum in den Heimatländern weiterhin erreichen.

Weitere Informationen:

Projekte

Media in Cooperation and Transition: Critical Voices Fellowship

Das MiCT Fellowship for Critical Voices richtet sich an gefährdete Journalist*innen und Medienschaffende aus Krisen- und Konfliktregionen, mit dem Ziel, die Fortsetzung ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen. Die ganzheitlichen und unmittelbaren Schutzmaßnahmen des Programms umfassen die Bereiche Sicherheit, Lebensunterhalt, (psychische) Gesundheit, Integration und Legalisierung, Umsiedlung und berufliche Weiterentwicklung. Darüber hinaus haben Stipendiat*innen Zugang zu einer globalen Gemeinschaft von Medienfachleuten, die gemeinsame Werte teilen und als Leuchtturm der Solidarität und Unterstützung dienen.

Bisher haben über 530 Journalist*innen und Medienschaffende aus mehr als 20 Ländern, darunter Afghanistan, Belarus, Libyen, Myanmar, Russland, der Ukraine, Sudan und andere globale Notsituationen, von dem Programm profitiert.

Weitere Informationen:

Auftrag

Annalena Baerbock

Bundesministerin des Auswärtigen

„Freier Journalismus ist die beste Medizin gegen Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch. Gerade in diesen Tagen sehen wir einmal mehr, wie unverzichtbar die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten ist, die z.B. über die Proteste der unerschrockenen Frauen und Mädchen im Iran und Russlands schreckliche Kriegsverbrechen in der Ukraine berichten. Für ihre Arbeit werden sie allzu oft verfolgt, verhaftet, verprügelt und ermordet. Damit diese mutigen Menschen ihre Arbeit fortsetzen können, brauchen sie sichere Rückzugsorte, Arbeitsmöglichkeiten und Unterstützung. Deswegen schaffen wir jetzt mit der Hannah-Arendt-Initiative ein Nothilfeprogramm für Medienschaffende und Journalistinnen und Journalisten mit handfesten Schutz- und Unterstützungsmaßnahmen.“

Claudia Roth

Staatsministerin für Kultur und Medien

„Journalistinnen und Journalisten werden immer häufiger zur Zielscheibe von Diktatoren, Anti-Demokraten und Extremisten, da sie mit ihrer freien und unabhängigen Berichterstattung die Potemkinschen Propaganda-Dörfer in Moskau, Kabul, Teheran, weltweit ins Wanken bringen. Sie sind laute, selbstbewusste Stimmen im Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung, für Demokratie und Frieden. Gerade in diesen Zeiten ist die Hannah-Arendt-Initiative ein wichtiges Signal für die Meinungs- und Pressefreiheit, für den Schutz von Journalistinnen und Journalisten. Mit dieser Initiative unterstützen wir zielgerichtet geflüchtete Journalistinnen und Journalisten, damit sie auch aus dem Exil ihre so wichtige Arbeit fortführen können. (…)“

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